Sind Aktien riskant und sollen Sie diese in Ihrem Portfolio unweigerlich halten? Aktien sind zweifellos riskant, wenn Sie Risiko als die Möglichkeit eines großen kurzfristigen Verlusts definieren. Aber wenn Sie ein langfristiger Investor sind, gibt es für Sie viel mehr zu holen, als sich über Marktschwankungen viel zu ärgern. Letztendlich läuft es darauf hinaus, kurzfristige Verluste als Gelegenheiten wahrzunehmen, welche Ihnen günstige Nachkäufe ermöglichen. Aktien unterliegen Schwankungen – auf lange Sicht erzielen sie jedoch beständige Erträge

Wenn Anleger und Investoren jedoch mehr als 10 bis 15 Jahre Zeit haben, bevor ein Teil Ihrer Vermögenswerte benötigt wird, können individuelle Anlageklassen herangezogen werden, welche volatil sind (starken Schwankungen unterliegen), aber eine lange, gut belegte Vergangenheit haben, die gezeigt hat, dass die Anleger und Investoren für Ihre Geduld belohnt werden. Dies betrifft Aktien aus Schwellenländern (Emerging Markets) und andere spezifische geographische Regionen, kleinkapitalisierte Aktien (wie Small-Cap-Aktien, Mid-Cap-Aktien oder Microcap-Aktien) und Aktien, welche auf bestimmte Faktoren ausgerichtet sind (beispielsweise sehr schnell wachsende oder unterbewertete Aktien). All diese bestimmten Charakteristika von Aktien führen zu einer höheren Volatilität, sollten den Anleger jedoch mit einer höheren Rendite belohnen. Wenn ein Anleger beispielsweise noch mehr als 25 Jahre bis zu seinem Ruhestand hat, ist er gegebenenfalls mit einem Teil seines Portfolios in Schwellenmärkten investiert, um an entsprechenden Renditen Anteil zu haben.

Einige Investoren wiederum verfügen über solch ansehnliche Vermögenswerte, sodass sie diese niemals ausgeben bzw. Teile des Portfolios niemals umschichten oder anderen Änderungen unterziehen werden. In solchen Situationen kann es für Menschen, die das 70. Lebensjahrzehnt bereits überschritten haben, sinnvoll sein, einen erheblichen Teil ihres Portfolios in Schwellenländern oder den erläuterten kleineren Aktien zu halten.

Wichtig dabei, dass Sie im Hinterkopf behalten, dass das Investieren alle Arten von Risiken beinhaltet. So zeigt die aufgezeigt Strategie (Schwellenländer, gering kapitalisierte Aktien u.Ä.) auf dem Papier und im Laufe der Zeit gute Resultate, für Anleger mit schwachen Nerven ist diese dennoch nichts. Analagestrategien, welche auf bestimmte Charakteristika im Markt fokussiert sind, weisen häufig eine Korrelation auf, die nicht dem Gesamtmarkt ähnlich ist, bewegen sich schnell und können über lange Zeiträume hinweg unterdurchschnittliche Renditen für die Anleger und Investoren erbringen.

Auf Ebene einzelner Unternehmen besteht das Risiko, dass eine einzelne Aktie in Konkurs geht oder seine Zinszahlungen nicht mehr bedient, wodurch die Eigentümer der Aktien und Anleihen erhebliche Verluste erleiden. Es besteht das Risiko, dass Sie aus Aktien aussteigen und einen Preisverfall erwarten, nur um dann zu sehen, wie die Aktien in die Höhe empor steigen. Es besteht die Gefahr, dass Sie in Panik geraten, wenn die Aktienkurse fallen, Ihre Positionen im Portfolio auflösen und so Verluste dauerhaft hinnehmen.

Für den langfristigen Anleger und Investor sind all diese Risiken real vorhanden. Viele vergessen jedoch eines der größten Risiken von allen – das Risiko, dass der Wert Ihres Geldes und Ihrer Vermögenswerte durch Inflation und Steuern massiv beeinträchtigt wird und Sie Ihre finanziellen Ziele dadurch nicht erreichen können. Wenn es an den Finanz- und Kapitalmärkten zu Korrekturen kommt, fragen wir uns häufig, ob unsere Investments morgen noch da sein werden. Aber das ist lediglich ein vorübergehendes Ereignis, da, wie wir gehört haben, sich die Börsen wieder erholen. Jedes Mal und ohne Ausnahmen. Angesichts der doppelten Bedrohung, durch den erläuterten Kaufkraftverlust und Steuern, sollten wir uns viel eher darüber den Kopf zerbrechen, ob unsere Vermögenswerte und Gelder in den uns noch bevorstehenden Jahren, wenn wir unseren wohlverdienten Ruhestand antreten, im ausreichenden Maß verfügbar sein werden.
Ein jährlicher Kaufkraftverlust von an die 3 Prozent (dies entspricht in etwa den vergangenen jährlichen Preissteigerungen) erscheint auf den ersten Blick vielleicht nicht viel. Über mehrere Jahrzehnte mögen Sie sich bei mangelnder Veranlagung und den damit verbundenen fehlenden Kurschwankungen sogar sicherer fühlen. Tatsächlich führt das dazu, dass sich Ihr Geldvermögen über die Zeit hinweg um etwas mehr als die Hälfte verringert. Wenn Ihre Veranlagungen nicht genug an Rendite erzielen, um sich dieser Herausforderung zu stellen, werden Ihre Vermögenswerte langsam schrumpfen. Sicherlich, die erläuterten Verluste von jährlich 3 Prozent mögen sich nicht so dramatisch wie eine Kurskorrektur an der Börse oder ein Marktcrash anhören. Jedoch hat die doppelte Belastung bestehend aus Inflation und Steuern, die unweigerlich jeden von uns trifft, weitaus verheerendere Auswirkungen, als so mancher von uns glauben möchte.