Die Generation der Millennials (auch Generation Y) hat es heute besonders schwer. Dabei handelt es sich um jüngere Geburtenjahrgänge, welche wirtschaftliche und gesellschaftspolitische Umstände erleben, die nicht mit jenen ihrer Generation zuvor vergleichbar sind. Einst hoch gehaltene Arbeitnehmer wurden zu immer mehr zeitlich befristeten Arbeitnehmern verbannt, prekäre Arbeitsverhältnisse, reale Netto-Einkommensverluste und keine Sicherheiten betreffend weiterer zukünftiger Anstellungsverhältnisse stehen an der Tagesordnung. Darüber hinaus kam es über die vergangenen Jahrzehnte zu Einschnitten in das staatliche Pensionssystem und auch Wohnen wird für viele dieser Generation kaum noch leistbar. Dies vor dem Hintergrund, dass wir immer länger leben. Deshalb gilt es auch für die Zukunft zu planen und entsprechend für den Ruhestand vorzusorgen. Damit geht einher, dass Anlegen und Investieren für jeden einzelnen von uns noch an Bedeutung gewinnen wird. Dabei ist zu beachten, dass vergangene und teils immer noch vorherrschende Krisen (Finanzkrise 2007/08, Eurokrise 2010, Coronakrise 2020) nicht den zukünftigen gleichen werden. Dennoch haben sie die Menschen, welche Sie erlebt haben, immer noch fest in ihren Köpfen verankert. Denken wir an die Große Depression (1929 bis 1933). Viele Anleger waren von den Einbrüchen an den Börsen zu dieser Zeit so geschockt, dass Sie nicht mehr an den Finanz- und Kapitalmärkten investierten und sich von den Börsen gänzlich zurückzogen. Diese Anleger und Investoren waren es dann, welche den großen Wirtschaftsaufschwung und an den enormen Kurssteigerungen an den Finanz- und Kapitalmärkten nicht teilhatten. Das Problem ist, dass viele Menschen erst gar nicht so weit zurückdenken und in der Folge falsche Entscheidungen treffen. Deshalb ist es wichtig: (1) An Ersparnisse zu denken. Warum? Weil diese Sicherheit und Freiheit bedeuten. Sie sollten folglich wissen, wie hoch Ihre Ausgaben und Ihre Vermögenswerte sind, über welche Sie verfügen. Das heißt, sich die Frage zu stellen, wie lange Sie mit diesen Ersparnissen auch ohne weitere Einkommensquellen auskommen würden. (2) Ein weiterer wichtiger Punkt ist, wie Sie diese Ersparnisse veranlagen. Von der Perspektive des Risikos, gemessen an den Schwankungen (Volatilität), sind Bankeinlagen zu bevorzugen. Bankeinlagen sind jedoch das schlechteste Investment über die Zeit hinweg. Dies können Sie anhand der Inflation und der Erträge nach Steuern leicht feststellen (über die vergangenen Jahrzehnte hätten Sie damit reale Nettoverluste erzielt). Bei 2 oder 3 Prozent Inflation und Erträgen von 1 Prozent pro Jahr und noch zu bezahlenden Steuern, haben Sie ein Problem und erleiden unterm Strich Verluste. Deshalb müssen Sie in andere Vermögensklassen investieren, welche über die Zeit hinweg bessere Erträge erzielen. Ein weiterer wichtiger Aspekt dabei: Diversifizieren Sie. Streuen Sie Ihre Risiken, da eine der Vermögensklassen, in welche Sie in den Finanz- und Kapitalmärkten investieren, ziemlich sicher keine gute Erträge erzielen oder gar schlimme Verluste erleiden wird (ähnlich Aktien zwischen 1929 und 1933). Das Problem dabei: Sie werden jedoch im Vorfeld nicht wissen, welche Vermögensklasse Einbußen hinnehmen wird und auch nicht die Höhe dieser. Jedoch können Sie sich davor schützen, indem Sie in mehrere Vermögensklassen investieren (Sie diversifizieren) und so gleichzeitig bessere Leistungen erzielen. Wichtig dabei: In unterschiedliche Länder, Währungen und Wertpapiere (u.a. kleine und große Aktien, nationale und internationale) zu investieren, um an entsprechenden Renditen teilhaben zu können. (3) Schulden sind ebenso mit Vorsicht zu genießen. Dabei gilt es sich die Frage zu stellen, ob die jeweiligen Schulden sich positiv auf Ihre Ersparnisse auswirken werden und zusätzliche Einnahmen generieren, welche höher sind als die Kosten dieser Verbindlichkeiten (bspw. Kredit). Folglich sollten mit Schulden finanzierten Vermögenswerte (also aufgeschobene Ersparnisse) zukünftig zu einem höheren Wohlstand für Sie beitragen. Wenn Sie Konsumausgaben mit Schulden finanzieren ist das in der Regel nicht der Fall. Somit gilt es dies deshalb zu vermeiden. (4) Auch wenn sich viele darüber erst gar nicht bewusst sind, erliegen die meisten Menschen Verhaltensverzerrungen. Das beginnt bereits beim Lesen von Magazinen oder Zeitungen, welche gerade in ihr wirtschaftliches und politisches Bild passen. Gegenteilige Auffassungen werden dabei zumeist durchwegs abgelehnt und solche Ansichten und Meinungen befürwortet, welche ihre derzeitige Einstellung bestätigen. Gerade solche Verhaltensweisen können Sie jedoch davon abhalten, ein besserer Anleger und Investor zu werden. Doch müssen Sie an den Börsen das Gegenteilige tun, was die Masse an den Finanz- und Kapitalmärkten tut und Ihre Instinkte Ihnen sagen. Das heißt, Sie sollten Käufe tätigen wenn niemand kaufen möchte und Sie sollten Verkäufe tätigen, wenn niemand verkaufen möchte. Dies deshalb, da die Börsen die Meinungen aller Marktteilnehmer bereits reflektieren (die Erwartungen der Anleger und Investoren sind in den Kursen der Wertpapiere bereits „eingepreist“). Die meisten Anleger und Investoren tun gerade dies aber nicht und erleiden so unakzeptable Einbußen auf ihre Veranlagungen.