Was dahinter liegt

Geld ist ein Werkzeug. Aber ein Werkzeug wofür? Wir könnten uns vorstellen, dass es einfach eine Möglichkeit ist, die Waren und Dienstleistungen zu kaufen, die wir brauchen oder wollen. Aber in Wahrheit gibt es alles Mögliche, was Geld für uns tun kann – einige davon sind wertvoll, andere nicht so sehr.

Möchten Sie Ihr Vermögen sinnvoller einsetzen? Ich denke, wir alle sollten uns die Zeit nehmen, darüber nachzudenken, was Geld für uns bedeutet, wie wir es verwenden und warum wir es gerne haben. Hier sind nur neun Gründe, warum Menschen Geld anhäufen wollen:

1. Mehr Optionen. Ich habe gehört, dass Leute ihre Ersparnisse als „F-you“-Geld beschreiben, das die Möglichkeit bietet, dem Chef den Mittelfinger zu zeigen, wenn die Arbeit unerträglich wird. Andere haben, weniger krass, gesagt, dass Geld als „gespeicherte Energie“ oder „finanzielle Freiheit“ verfügbar.
2. Finanzielle Sicherheit. „Du hast das ganze Geld gespart. Wann wirst du es ausgeben?“ Ich habe lange gedacht, „nie“ sei eine vollkommen gute Antwort. Geld kann die finanzielle Freiheit darstellen, alle Arten von Waren und Dienstleistungen zu kaufen. Aber anstatt Dinge zu kaufen, können wir Geld verwenden, um uns Sorgenfreiheit zu erkaufen. In einer Welt, in der sich viele – und vielleicht die meisten – Menschen ständig um ihre Finanzen sorgen, ist die Freiheit, sich keine Sorgen um Geld zu machen, meiner Meinung nach einer der Hauptgründe, Ersparnisse anzuhäufen.
3. Mehr Zeit. Untersuchungen haben ergeben, dass eine der effektiveren Strategien, wenn unser Ziel ein größeres Glück ist, darin besteht, Geld zu verwenden, um andere für Aufgaben zu bezahlen, die uns unangenehm sind, sei es das Haus putzen, den Rasen mähen, das Badezimmer streichen oder was auch immer uns persönlich ausmacht Liste abscheulicher Aufgaben.
4. Weniger Ärger. Mit Geld können wir nicht nur andere dafür bezahlen, Aufgaben zu erledigen, die uns unangenehm sind. Es kann auch das Leben einfacher und weniger stressig machen. Reisen ist ein offensichtliches Beispiel. Dank des Geldes könnten wir lieber ein Taxi als einen Bus nehmen oder in der ersten Klasse statt in der Economy Class fliegen. Wenn wir jedoch nicht aufpassen, kann Geld den gegenteiligen Effekt haben und zu noch mehr Ärger führen. Zum Beispiel könnten wir, ermutigt durch unsere dicken Finanzkonten, ein anderes Auto oder ein Zweithaus kaufen. Diese zusätzlichen Dinge scheinen unser Leben zu bereichern. Doch oft werden sie schnell zur Belastung, weil wir uns nun um diese Besitztümer kümmern müssen, mit all der Zeitverschwendung und dem Aufwand, der damit verbunden ist.
5. Anderen helfen. Wir neigen dazu, uns darauf zu konzentrieren, wie wir Geld nutzen können, um uns selbst zu nützen. Aber übersehen Sie nicht die Freude, mit Geld anderen zu helfen, einschließlich Familienmitgliedern und gemeinnützigen Organisationen. Ohne dieses Vergnügen, vermute ich, hätte ich heute kaum Interesse daran, weiter Geld zu verdienen oder weiter zu arbeiten. Aber ich genieße immer noch beides – wegen der Freude, die ich empfinde, wenn ich meine Zeit und mein Geld verwende, um anderen zu helfen.
6. Bessere Gesundheit. Sind Sie wegen der möglichen Kosten schon einmal nicht zum Arzt gegangen? Bevorzugen Sie regelmäßig Fast Food und Tiefkühlgerichte, weil diese günstiger sind als die Zubereitung Ihres eigenen Essens? Sind Sie mit der Arbeit so beschäftigt, dass Sie keine Zeit für Sport finden? Haben Sie schon einmal wegen Geldsorgen den Schlaf verloren?

Für einige könnte der Zusammenhang zwischen den finanziellen Anforderungen des Lebens und einem schlechten Gesundheitszustand nicht offensichtlicher sein. Für andere ist es subtiler. Aber die Auswirkung auf die gesamte Bevölkerung ist klar: Legt man die Lebenserwartung ab dem 50. Lebensjahr zugrunde, leben die oberen 20 % der Einkommensverdiener ein Dutzend Jahre länger als die im untersten Quintil.

Fehlt Ihnen etwas in der obigen Liste? Oh ja, wir könnten das Zeug ausgeben. Aber wie Sie vielleicht sehen, ist das Ausgeben – oder Nichtausgeben – oft nur eine Manifestation der oben aufgeführten Gründe. Wir könnten denken, wir kaufen eine Flasche Wein, einen Urlaub oder ein Haus. Aber oft liegt dem, was wir mit unserem Geld machen, ein komplexes Geflecht aus Beweggründen zugrunde.

Bernhard Führer

Bernhard Führer ist Autor des Buches „Fehler und Risiken die alle Anleger und Investoren begehen“ und weiterer Bücher über persönliche Finanzen, Publizist und Betriebswirt und verfügt über mehr als 20 Jahre Investmenterfahrung. Er ist Gründer von Strategy & plan ein Unternehmen im Bereich der Geldanlage und Vermögensveranlagung und wendet seine langjährig gesammelten Erkenntnisse auf die Analyse und Konzeption von Vermögenswerten und beständigen Portfolios an. Darüber hinaus beschäftigt er sich mit dem nachhaltigen Schutz von Vermögenswerten und mit Familien- und Nachfolgeplanungen. Er ist Windhag Leistungsstipendiat, Stipendiat der Michael von Zoller-Stiftung, der Karl Seitz- und Julius-Raab-Stiftung. Seit jeher ist er in verschiedenen Freiwilligenorganisationen, im sozialen Bereich und in der Hilfe für den Nächsten engagiert.

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