Immobilienmarkt 2024: Preise weiter fallend, Mieten steigend

| January 12, 2024|Categories: Immobilien, Sparen|

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Der österreichische Immobilienmarkt wird sich heuer leicht entspannen, doch die Preise werden weiter fallen. Dafür steigen die Mieten.

Nachfrage sinkt, Angebot steigt

Laut Umfragen geht der Abwärtstrend von 2023 heuer zwar weiter, aber in deutlich gemächlicherem Tempo. Ging die Nachfrage auf dem Immobiliengesamtmarkt 2023 noch um mehr als 11 Prozent zurück, ist heuer ein Rückgang von rund 4 Prozent zu erwarten.

Da das Angebot aber sogar kräftiger zulegt als im Vorjahr, dürfte sich der Preisrückgang heuer mit einem Minus von and die 7 Prozent in ähnlichen Sphären bewegen wie im abgelaufenen Jahr.

Kreditvergaberichtlinien belasten Mittelschicht

Die schwache Nachfrage ist eine Folge von Finanzierungsschwierigkeiten in der Mittelschicht. Das Problem ist aber weniger, dass sich zu wenig Menschen Immobilienkredite leisten können, sondern vielmehr, dass es sich manche aufgrund unsinniger Vorschriften nicht leisten dürfen. Die Kreditvergaberichtlinien wurden in den letzten Monaten verschärft.

Die „KIM-Verordnung“der Finanzmarktaufsicht besagt, dass Kreditnehmer 20 Prozent Eigenmittel aufbringen müssen, die Laufzeit eines Immobilienkredits 35 Jahre und die Rate 40 Prozent des Netto-Einkommens nicht übersteigen darf.

Kaufinteressenten wandern ins untere Preissegment

Da der Verfassungsgerichtshof einen Antrag gegen die Verordnung abgelehnt hat, wird die Immobilienbranche auf Sicht weiter in einem Umfeld erschwerter Finanzierungsbedingungen navigieren müssen. Und die bewirken, dass Kaufinteressenten, die sonst im mittleren Preissegment suchen würden, vermehrt ins untere Preissegment wandern.

Mieten steigen trotz Angebotsrückgangs

Dass lediglich Mietwohnungen, und das in allen Lagen, entgegen dem Trend teurer werden, liegt nicht nur daran, dass die strengeren Kreditvergaberegeln potenzielle Immobilienkäufer zu Mietern machen. Es zeigt sich ebenso ein massiver Rückgang des Angebots auf dem Markt für Mietwohnungen, der zeitgleich mit der Einführung des Bestellerprinzips Mitte 2023 eingetreten ist. Dieses sieht vor, dass Vermieter und nicht Mieter die Maklerkosten zu tragen haben.

Preise für Zinshäuser sinken

Dass trotz im Schnitt steigender Mieten die Vermietung von Wohnraum nicht unbedingt lukrativ sein muss, zeigt die für heuer erwartete Preisentwicklung bei Zinshäusern. In diesem Segment verschlechtert sich die Nachfrage im Vergleich zum Vorjahr noch einmal auf ein Minus von rund 8 Prozent. Einer der Gründe dafür ist der Mietpreisdeckel.

Stadt-Land-Gefälle wächst

Generell ist ein Trend weg vom Land und hin zur Stadt zu erkennen. Während in Wien die Immobiliennachfrage annährend gleich bleiben wird, kann erwartet werden, dass diese in Vorarlberg und im Burgenland massiv zurückgehen wird. Die Pleite des Immo-Riesen Signa wird den Immobilienmarkt kaum beeinflussen, da der Signa-Konzern sich in einer anderen Liga befindet.

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